Donnerstag, April 20, 2006

Ich, Schreinemakers und Ornella

Meine liebe Blog-Leserinnen,
Gestern besuchte ich die Show von
Georgette Dee. Es war eine unterhaltsame Vorstellung. Ich trank viel, lachte viel, tranke mehr und lachte noch mehr. Die gute Georgette trällerte Lieder und plauderte aus dem Nähkästchen. Dabei schnappte ich viele Ideen auf, die ich für zukünftige Blogeinträge verwenden werde. Geben Sie also noch nicht auf und klicken Sie weiterhin regelmässig, am besten täglich oder stündlich, in meinen Blog! Neuerdings habe ich nämlich die Möglichkeit, nachzuschauen, wie viele Leute meinen Blog lesen. Glauben Sie mir, eine hohe Quote ist extrem stimulierend. Tun Sie mir also bitte diesen Gefallen und klicken Sie wann immer möglich auf diesen Blog. Der Zähler registriert übrigens nur Ihren Klick und merkt nicht, wenn Sie überhaupt nichts gelesen haben; und ich auch nicht!


Wo waren wir? Genau, bei der Georgette. Aus Ihrer Show blieb mir vor allem ein Stichwort nachhaltig in Erinnerung: Schreinemakers. Das weckte sofort die Schreibwut in mir; ähnlich wie bei den Kelloggs, die ja den Tiger in Dir wecken - oder war es die Milch, die die Kuh in Dir...? - egal, zurück zu Schreinemakers. Erinnern Sie sich auch noch an diese Talkmasterin? Klebten wir Frauen nicht alle an der Bildröhre; manchmal gerührt, manchmal schockiert? Und waren Ihre Themen am nächsten Tag nicht unsere Themen, die wir mit Schwiegermama, der besten Freundin oder beim Abendessen mit der ganzen Familie diskutierten? Interessante Beiträge wie der über Thies Stahl, welcher Frau Junk (64) auf wunderbare Art von Ihrer Platzangst befreite? Oder jener über den flotten Otto mit dem dauerhaften Durchfall. Schreinemakers kannte keine Grenzen; leider. Allzu gut blieb mir auch in Erinnung als sie auf dem Zenit Ihrer Karriere eine Steueraffäre hatte. Man stelle sich das mal vor: eine Affäre mit den Steuern? Es ist mir bis heute ein Rätsel, wie sie das hingekriegt hat? Bei aller Liebe, aber erregen Sie vielleicht die Steuern? Meiner Meinung nach gibt es nichts unerotischeres als dieses leidige Thema... Gut, ich sage mir , jedem sein Fetisch. Wie auch immer.
Die Schreinemakers ist ja eigentlich ein bisschen in Vergessenheit geraten und ehrlich gesagt, will ich das mit meinem Blog hier auch gar nicht ändern.

Aus diesem Grund schweife ich jetzt bewusst vom Thema ab und erlaube mir, meine unheilbare Profilierungsneurose kurz auszuleben. Ich hatte vor ein paar Tagen die Gelegenheit, Erfahrungen als Paparazzi zu sammeln. Wie kam es dazu? Während eines Friendship-Trips mit einer lieben Freundin in Rom ist mir folgender Schnappschuss gelungen, den ich Ihnen nicht länger vorenthalten möchte.

Ich und Ornella Muti!

Schliessen Sie nun langsam wieder Ihren Mund und stellen Sie sich die Szene auf dem Foto dreidimensional vor, am besten aus der Vogelperspektive. Seien Sie nicht bescheiden und überlegen Sie sich, wen die zahlreichen Fotografen neben Ornella auch vor der Linse haben: mich! Schliesslich stehe ich hinter ihr (und auch auf dem roten Teppich).

Wenn Sie nun also beim nächsten Friseurtermin unter der Haube sitzen, lesen Sie jedes
Gala, sämtliche Schweizer Illustrierten und sowieso alle Brigittes, Tinas und Freizeitrevuen gründlich. Möglicherweise bin ich mit Ornella auf einem Bild zu entdecken. Ach wissen Sie was? Wir veranstalten einen kleinen Wettbewerb: Wer mich in einem Heftchen entdeckt, gewinnt ein exklusives Meet-and-Greet mit mir, inkl. vier Liter Prosecco!


Ich bin froh, dass ich nie aufgehört habe, meinen Traum nach Berühmtheit zu verfolgen. My dream became true.

Ich liebe Euch,

le marco

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Dienstag, April 04, 2006

Der Blog - meine neue Problemzone

Was soll und was will ich diesmal schreiben? Vielleicht eine Tragödie zum Besten geben? Als Dramaqueen könnte ich bekanntlich aus dem Vollen schöpfen. Oder möchte ich eine Märchentante spielen und erfundene Geschichten erzählen, oder womöglich die nackte Wahrheit preisgeben?

Mit diesem Online-Tagebuch stelle ich eine hohe Anforderung an mich. Jede Woche einen Eintrag zu schreiben, ist keine leichte Aufgabe. Seit der Lancierung der ersten beiden Texte leide ich unter einem enormen Druck.

Aufgrund dieses Drucks rutschte ich letzten Sonntag in eine tiefe Depression. In der Hoffnung auf eine literarische Erleuchtung, verabreichte ich mir eine feine Mozartkugel. Symbolisch gesehen, gab ich mir die Kugel…
Nach der ersten Kugel ging es mir leider noch nicht besser! Ich ass weiter und schob mir unaufhörlich Kugel um Kugel in meinen Mund. Von Genuss war da eigentlich gar keine Rede mehr. Es zählte nur noch die Menge. Ich verlor die Besinnung und stopfte mich wie eine Weihnachtsgans; ich spürte die Grenzen nicht mehr!
Ist Ihnen dieses Suchtverhalten auch bekannt? Ich ging sogar so weit, dass ich versuchte meine Vernunft zu überlisten und trieb auf einmal ein Spiel mit mir selbst. Mein Ziel war jeweils die dünne Folie, die die Mozartkugel umhüllt, ohne einen Riss aufzufalten. Eine Stimme in mir stellte zudem eine Regel auf, die besagte, dass selbst beim kleinsten Riss wieder mit einer neuen Kugel begonnen werden musste. Es liegt für Sie als Leser wohl auf der Hand, dass ich das Ziel immer knapp verfehlte. Ich gebe es ja zu, dass ich mich nicht sonderlich bemühte. Verkneifen Sie sich
an dieser Stelle bitte auch die Fragen, was mit den ausgepackten Kugeln passierte. Augenscheinlich wurde ich nämlich indirekt zum Opfer meines Blogs. Das ist jetzt etwas weit her geholt, ich weiss, aber insgesamt eine logische und berechtigte Schlussfolgerung!

Jedenfalls war mir nach dieser Orgie ziemlich übel und ich sass nun viel frustrierter und überdies auch noch immer ideenlos vor dem Bildschirm. Was hätten Sie in dieser Situation gemacht? Ich konnte noch nicht aufgeben. Also testete ich ehrgeizig weitere Möglichkeiten, um in Schwung zu kommen. Mit voller Überzeugung, dass ein Gläschen Wein meine Kreativität ankurbeln würde, öffnete ich eine Flasche Cheval blanc, bestellte übermütig eine doppelte Portion Tiramisu beim Pizzaservice und gönnte mir gegen Mitternacht als Belohnung auf diesen Mozartrekord (immerhin 18 Kugeln!) noch eine kalte Schokolade, kombiniert mit einem Schuss Amaretto und einem Sahnehäubchen. Dann war ich endlich in der Lage zu schreiben. Ich hoffe, Sie gehen mit mir einig, dass sich das Resultat zeigen lässt: ein bisschen Drama, ein bisschen Märchen und irgendwo dazwischen die nackte Wahrheit.

Überlegen Sie es sich also gut, ob Sie selbst einen Blog führen möchten. Beachten Sie, dass nicht nur der Spass im Vordergrund steht, sondern auch eine grosse physische und psychische Belastung auf Sie zukommt. Ein Blog wird schneller zu einer Problemzone als Sie denken!

Passen Sie auf sich auf - oder auf mich!


le marco