Donnerstag, August 23, 2007

Ich, der Rambo

Versuche immer das Positive zu sehen, egal in welcher Situation. Mach das Beste draus, betrachte es als Chance! Mit all diesen Wortwendungen begab ich mich kürzlich ans alljährliche, obligatorische Schiessen. Ja, ich bin noch dienstpflichtig – scheinbar die einzige Schwester in Bern, die noch nicht als untauglich erklärt wurde oder zumindest waffenlos ist. Jeden Sommer steige ich also auf den Estrich zu meinem Sturmgewehr, das ich liebevoll Baby nenne. Und jeden Sommer muss ich mein Baby von Spinnweben und Staub befreien. Dann schmeisse ich es in meine Plastiktasche von Companys, setzte mich auf die Vespa und düse in den Schiessstand. Es ist immer ein Drama. Mich plagt jeweils eine ungeheure Nervosität! Auf dem Weg schwöre ich mir, dass es das letzte Mal sein wird. Bis zum nächsten Jahr werde auch ich einen Psychiater finden, der mich von dieser Pflicht allemal befreit. Vor lauter Herrje schoss ich im letzten Jahr so schlecht, dass ich ein zweites Mal zum Schiessen aufgefordert wurde. Möglicherweise lag es daran, dass ich mich weigerte, meine Brille zu tragen. Das Aussehen war mir aber auch in dieser Situation wichtig.
In diesem Jahr erlebte ich mein Wunder! Ich lag bereits auf dem Bauch, mein Blick wanderte zur Zielscheibe, dann ballerte ich los. Als ich mein Resultat im Büro abholte, erhielt ich gar eine Auszeichnung. Freudentränen schossen mir in die Augen! Aus lauter Übermut fragte ich den Dienstchef, ob ich denn der erste Schwule sei, der eine Auszeichnung erhielt? Auf diese Frage hin erhielt ich keine Antwort. “Ist ja auch egal“, meinte ich und bat ihn, mir beim Ausstossen des Rohres zu helfen. Glücklich und zufrieden fuhr ich anschliessend mit meinem Baby nach Hause.


Schelmischer Gruss

le marco

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

CONGRATULATIONS!!!!
I ha synerzyt dr Jungschützeklurs gmacht u i weiss so genau was du meinsch,so vo wäge preiche u so!! hehehe,het dr dienstchef würklech ghulfe ds rohr ds putze oder het er schjier überbisse:)

10:20  

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