Montag, April 23, 2007

Wo man sich noch am Sack kratzen darf

In einer unkontrollierten Phase der Grosszügigkeit versprach ich meiner Freundin, sie zum aktuellen „Place to be“ der Berner Hetero-Szene zu begleiten. Ich erachtete es an der Zeit, wieder einmal meine heterofriendly Seite zu pflegen. So landete ich innert Wochenfrist in einem Schuppen, in dem man Prosecco ab der Flasche trank (eigentlich war es Litchi-Sekt, aber Heteros scheinen da keinen Unterschied zu machen…), und zu Bierzeltwalzer hin und her wippte. Ich muss zugeben, dass der Abend ein unterhaltsames Erlebnis war, aber beginnen wir von vorne.
Bereits im Voraus beschäftigte ich mich mit dem Outfit und der Körperpflege für diesen Anlass. Schliesslich wollte ich nicht auffallen. Ich entschied auf die tägliche Dusche zu verzichten; Parfum und Deo vergönnte ich mir ebenso. Für die Frisur investierte ich höchstens zwei Blicke in den Spiegel, und die Mundspülung spuckte ich bereits nach einer statt drei Minuten raus. Anschliessend stellte ich mir meine Garderobe zusammen: Eine für mich etwas mutige Zusammensetzung aus der letztjährigen Vögele-Kollektion. Bevor ich das Haus verliess, schlüpfte ich in ein paar alte Turnschuhe, dann war ich parat. Lächerlich, aber irgendwie strotzte ich vor Männlichkeit! Auf dem Weg zum „Place to be“ lud ich meine Freundin zum Apéro ein. Ich füllte uns vorbeugend mit drei Flaschen Prosecco ab. Dann gab’s aber kein zurück mehr. „Rein ins Vergnügen!“, schrie mir meine Freundin ins Ohr und urplötzlich fand ich mich auf einer unangenehm engen Tanzfläche ein. Zwischen den vielen Frauenbrüsten und den Männern, die sich alle zwei Minuten am Sack kratzen, hielt ich es aber nicht lange aus. Ich verlagerte mich zügig an einen kleinen unauffälligen Tisch. Dort zückte ich Stift und Notizblock und entschloss mich, die Situation für meinen Blog festzuhalten. So begann ich mich doch noch zu amüsieren. Ausserdem verstand ich ab diesem Moment auch, warum meine Freundin noch immer Single ist…

le marco

Dieser Text basiert grundsätzlich auf wahren Gegebenheiten...frechgrins

7 Comments:

Blogger philippenstift said...

ach, haben wir's nicht wunderbar? wir homos... ;)

14:15  
Anonymous Anonym said...

grins


so geil

aber was uns alle wundert:

WO WART IHR DENN????

14:43  
Anonymous Anonym said...

Grüessech Herr Marco!
hihi ist das wahr mit dem hetero-in-lokal? welches war es denn?

grüessli michu

14:44  
Anonymous Anonym said...

mon dieu mon cher LE MARCO! hättest du dich wie immer gestyled - dürften wir dich sicher irgendwo im bärner bär, heute oder 20minuten bewundern !!

apropos 20minuten - wie wärs mit nem 20min apéro???

(; biz, dibidaebi

21:16  
Anonymous Anonym said...

lässt mich wehmütig ;-) ;-)an die Zeiten im 'Seckuquetscher' denken:) für alle die's nicht wissen das war eine Disco-Konzerthalle namens Sequencer in Lyssach.Ich glaub das ist mindestens 20 Jahre her seit ich dort war.Gibts das überhaupt noch ?

10:07  
Blogger le marco said...

hi sylv! den sequenzer kannte ich auch, aber ich weiss nicht, obs den heute noch gibt... ich klär das mal ab! lieber gruss, marco

13:15  
Anonymous Anonym said...

Warum gibt es kein Bild von dem Vögele-Kollektionen-Outfit?

Bitte nachreichen :-)


Gruß, Niciii
www.lemonde.wordpress.com

20:09  

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